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Psychologie und denn?
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Psychologie und denn?
79. Psychologisch-pädagogischer Dienst der Armee
https://www.armee.ch/de/militaerdienst-erwerbsersatz
https://www.vtg.admin.ch/de/ppda
https://www.armee.ch/de/militaerdienst-psychologisch-paedagogischer-dienst/
0:03 Einblick in den Psychologisch-Pädagogischen Dienst
0:57 Vorstellung der Gäste und deren Hintergründe
4:52 Valerias Weg zum PPD
6:08 Bewerbungsprozess für den PPD
8:14 Rekrutenschule und militärische Erfahrungen
10:03 Militärdienst und berufliche Abwesenheit
13:09 Ausbildung und technische Lehrgänge
16:01 Truppenpsychologie und ihre Bedeutung
25:17 Karrierewege und Spezialisierungen im PPD
26:49 Die Rolle des Care-Teams
30:36 Stigmatisierung und psychologische Unterstützung im Militär
42:58 Resilienzaufbau und Beratungstechniken
52:56 Praktika im Psychologiebereich des Militärs
54:28 Tipps für interessierte Studierende
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[0:03]
Einblick in den Psychologisch-Pädagogischen Dienst
[0:00]Willkommen zu der heutigen Folge über den Psychologisch-Pädagogisch-Dienst von der Armee. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Fragen im Vorhinein von euch bekommen. Und darum freue ich mich auch mega fest, die Folge zu publizieren. Und möchte darum auch gerade die Gelegenheit nützen, um der Schweizer Armee noch einmal zu danken. Sie haben nämlich die Folge gesponsert und darum ermöglicht. Wir haben heute zwei Gäste dabei. Das ist Diana, sie ist schon ein bisschen länger im PbD. Und Valeria. Diana macht den Anfang und erzählt uns, was der Psychologisch-Pädagogisch-Dienst beinhaltet und was er ist. Dann kommt Valeria, die uns erzählt, wie der Bewerbungsprozess abgelaufen ist, was sie für Auflagen hatte und wie sie jetzt überhaupt arbeitet. Und dann kommt noch einmal Diana, wie sie in Spezialfunktion beim PbD und geht hier noch einmal genau darauf ein. Wenn ihr am Schluss noch Fragen habt, stellen die unbedingt über Spotify, LinkedIn oder die WhatsApp-Gruppe. Ich schaue, dass wir dort einen Subordner machen, der es nur um das Thema PbD geht, damit wirklich alle ihre persönlichen Fragen beantworten lassen können.
[0:57]
Vorstellung der Gäste und deren Hintergründe
[0:58]Willkommen bei «Psychologie und dann» – alles um das Psychologiestudium und was danach kommt.
[1:11]Hoi Jana, schön, dass du da bist. Willst du dich schön vorstellen? Vom Hintergrund bin ich Psychologin. Ich habe das Masterstudium an der Uni Bern absolviert, vor etwa fünf Jahren abgeschlossen, im Bereich Sozialpsychologie und soziale Neurowissenschaften und klinische Psychologie. Dann durfte ich in den Assistenzdienst gehen. Also militärisch bin ich schon länger beim Psychologisch-Pädagogischen Dienst der Armee dabei. Und nach dem Assistenzdienst bin ich dann direkt an die Hochschule für angewandte Psychologie, an der FHNW, gearbeitet. Ich habe dann eineinhalb Jahre gearbeitet und bin jetzt seit etwa eineinhalb Jahren beim PPD, also das ist kurz für Psychologisch-Pädagogische Dienst der Armee, die Leiterin Ausbildung. Das heisst, ich bin für externe wie auch interne Ausbildungen zuständig.
[1:56]Kannst du uns erklären, was der PPDA ist und welche Aufgaben er hat? Der PPDA ist Fachstelle für Truppenpsychologie, Notfallpsychologie und psychologische Individualberatung. Das heisst, wir sind für alle Angehörigen der Armee unabhängig von der Stufe, vom Grad, da, wenn es psychologische Anliegen gibt. Das machen wir in Form von Ausbildungen, was vielleicht eher den Präventivteil betrifft, aber auch im Sinne von Beratungen, also Individualberatungen oder Führungsberatungen oder ähnliche Sachen. Wie ergänzen sich denn die drei Dienste der Armee, also Armeelsillsorg, Sozialdienst und der PBDA? Jeder von diesen drei Diensten hat ein eigenes Aufgabengebiet, das sich aber manchmal mit dem Anger ein wenig schneidet. Das heisst, ich würde jetzt mal sagen, der PPDA ist mehr für psychologische Thematiken zuständig, während zum Beispiel die Amersel sorgt sich mehr um rituelle, religiöse, spirituelle Anliegen, vielleicht auch ethische Weltanschauungen kümmert.
[2:59]Und der Sozialdienst der Armee kümmert sich vor allem um finanzielle, rechtliche Unterstützung oder wenn es Bedarf gibt bei Job-Thematiken oder Ähnliches. Aber die drei Dienste arbeiten sehr eng zusammen. Das heisst, es kann natürlich sein, dass jemand zu uns kommt in ein Gespräch, wenn es um das Thema Waffen geht, den Umgang mit Waffen. Und man merkt, da ist doch etwas noch mit einer ethischen Weltanschauung dahinter. Das ist nicht nur psychologisch. Dann können wir zum Beispiel sagen, gewisse Thematiken kannst du vielleicht auch mit einem Armeeseelsorger besprechen. Besprechen, wir behandeln, aber dann eher, also behandeln ist vielleicht das falsche Wort, aber thematisieren dann gemeinsam eher die psychologischen Aspekte, wie zum Beispiel, ich gehe gar nicht mit der Angst um, wenn ich schiessen muss. Beim Sozialdienst der Armee kann es natürlich sein, dass wir im Gespräch jemanden haben, der sagt, er leidet sehr unter der Privatsituation, hat vielleicht finanzielle Probleme, müsste die Familie betreuen, kommt aber nicht hingehen, weil er halt in der RS ist oder im Dienst ist, dann schlagen wir sicher auch immer den Sozialdienst der Armee vor, dass wir den kontaktieren können, weil die die notwendigen Mittel haben, dann zu unterstützen. Jeder hat sein Aufgabengebiet, aber eigentlich arbeiten wir eng zusammen.
[4:17]Und zu dem haben wir auch noch das Care-Team der Armee. Das ist unter der Leitung des PPD, aber es hat Angehörige aus verschiedenen Diensten, also auch aus dem Sozialdienst der Armee und der Armeeseelsorge, wie dem PPD und dem Rotkreuzdienst von der Armee. Das heisst, eure Ausbildung ist auch jeweils anders in diesen verschiedenen Diensten? Genau. Wir haben unabhängige Grundausbildungen, wir sagen dem technischen Lehrgang. Früher hat man das noch mehr zusammen gemacht, das ist jetzt mehr bereichsspezifisch geworden.
[4:52]
Valerias Weg zum PPD
[4:48]Das heisst, jeder von diesen Diensten hat eine eigene Ausbildung. Und wie schon angekündigt, kommt jetzt Valeria. Sie ist noch im Psychologie-Masterstudium. Wie bist du denn überhaupt zum PPD gekommen? Es ist noch lustig, ein Kollege hat mir einfach mal so aus dem Nicht heraus einen Artikel zugeschickt von der Militärzeitung. Und der Kommentar dazu war, das wäre doch etwas für dich. Ich habe mir das ein bisschen genauer angeschaut und gefunden, mal, so vom Beschreib her, interessiert es mich mega und passt auch zu mir. Und habe mich dann einfach mal darauf eingelassen. Was hat dich denn so interessiert an dieser Tätigkeit? Ich fand es mega spannend, mit dieser Chance meine verpasste militärische Laufbahn aufzuholen.
[5:29]Ich wusste auch gar nicht, dass es im Militär so etwas gibt, eine Fachrichtung, die man sich fachspezifisch in die Armee einbringen kann. Mich hätte es auch gereizt, eine Mini-RS zu machen, weil ich eben keine ordentliche Rekrutenschule absolviert habe. Was hast du dann erfüllen müssen? Ich dachte immer, du musst schon weiter im Studium sein oder das Studium sogar schon abgeschlossen haben, um überhaupt in die PPDA hineinzukommen.
[5:53]Also wenn du mit oder ohne militärische Erfahrung, wenn sie, dass du in der Psychologie irgendeinen Schwerpunkt hast, eben klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie oder Arbeits- und Organisationspsychologie, und dort geht es eigentlich darum, im Bachelor kann man sich auch schon bewerben.
[6:08]
Bewerbungsprozess für den PPD
[6:09]Natürlich, umso mehr Erfahrung, umso wertvoller ist man auch für die Armee, aber da kann man ja dann im Verlauf der Militärischen Laufbahn viele Erfahrungen sammeln. Man kann aber auch, wenn man in der Sozialpädagogik tätig ist, sich melden oder wenn man zwischen der Erwachsenenbildung tätig ist. Das sind eigentlich alles Möglichkeiten. Und es heisst ja noch pädagogischer Dienst, das heisst auch für Pädagogen, ist es möglich, sich zu melden. Und dann ist einfach Sekundarstufe 2, also Maturitätsstufe möglich, dass man sich melden kann. Aber auch mit militärischer Erfahrung kann man sich auch melden, wenn man Sekundarstufe 1 hat oder einfach sonst in einem beratenden, betreuenden Beruf ist im psychosozialen Bereich.
[6:48]Und wie ist das mit dem Schweizerdeboss? Weil ins Militär kannst du ja nur gehen, wenn du einen Schweizerdeboss hast. Ist das bei euch auch so? Genau, also grundsätzlich muss man die Anforderungen erfüllen, die jeder normaler Akrut erfüllen muss im Schweizer Militär. Das heisst ja, man muss Schweizer Bürgerin oder Schweizer Bürger sein und natürlich auch dienstauglich sein. Das heisst, man wird nicht normal an eine Aushebung aufboten, wie das die Jüngeren vielleicht müssen und auch vor allem die Männer müssen bei uns, sondern man muss einfach einen Nachweis bringen von einem ärztlichen Untersuch, dass es nicht irgendwelche triftigen Gründe gibt, warum du nicht militärdiensthauglich bist. Und wie ist das mit dem Militärdienst? Weil die meisten Frauen haben ja keinen absolviert. Ich glaube, du hast ja jetzt auch nicht gesagt. Was hast du denn noch alles nachholen müssen? Es ist ja so, wenn man keine Militärdiensterfahrung hat, also keine ordentliche Rekrutenschule absolviert hat, dann muss man vor dem technischen Lehrgang, den einen zum Fachoffizier ausbilden, eine Mini-Rekrutenschule absolvieren. Das sind eigentlich drei Wochen Grundausbildung, wo man ganz normal mit den Rekruten, Rekrutinnen startet, im Januar oder im Juli.
[7:58]Und dann absolviert man in den ersten drei Wochen ganz normal mit denen zusammen. Vielen Dank, Heldmannne. Im Gegensatz? 18 Wochen. 18, okay. Genau, also es ist eigentlich wirklich ein kleiner Bruchteil, wo man miterlebt, wo man dabei sein dürfte.
[8:14]
Rekrutenschule und militärische Erfahrungen
[8:12]Was ich auch mega cool gefunden habe, ist, dass es gerade der Start ist. Das heisst, man kommt wirklich wie alle anderen auch in die Kaserne. Für uns ist es ein Turn bei der Panzerkompagnie und wir sind bei der Stabskompagnie eingeteilt worden. Das ist auch bei allen so, die sich für den PPD bewerben würden und die Mini-RS-Münde machen. Das heisst, es gibt einfach die Möglichkeit, dort die Rekrutenschule absolvieren. Das sind einfach drei Wochen Grundausbildung. Aber dort hast du alles genau gleich mitgemacht, wie die Männer auch? Oder hast du eine Sonderbehandlung bekommen? Nein, das nicht. Bei uns war es ganz speziell noch.
[8:46]In unserem Zug sind wir etwa 50% PPD-Awärterinnen und noch ein paar vom Sozialdienst. Die anderen 50% waren wirklich ordentliche Rekruten und Rekrutinnen. Das heisst, ein rechtes Mix. und darum sicher auch noch speziell. Der Zug hat sich dann auch aufgelöst, denn er wäre zu klein, um noch weiter die anderen 15 Wochen zu absolvieren. Und so hatten wir eine kleine Mischlösung. Aber wir haben genau das gleiche Programm gemacht, wie die anderen Züge auch. Und du lernst auch wirklich die grundlegenden Sachen in den ersten drei Wochen. Du bekommst einen groben Einblick, was es heisst, eine Rekrutenschule in der Schweiz zu absolvieren. Warum hast du nicht trotzdem die ganze 18 Wochen gemacht? Ja, das ist eine gute Frage. Da wurde ich auch mehrmals gefragt. Es ist natürlich auch immer die Frage von, willst du noch weitermachen? Weil beispielsweise auch gerade in die Kaderlaufbahnen einsteigen, das ist natürlich ganz früh schon immer die Frage, also auch bei den Rekrutinnen, die das ordentlich absolvieren. Und ich musste sagen, ich bin aktuell bald 30. Ich bin festangestellt und es wäre noch ein anderer Impact für mein Geschäft, wenn ich jetzt 18 Wochen gemacht hätte, statt drei Wochen.
[10:03]
Militärdienst und berufliche Abwesenheit
[9:59]Das heisst, du hast jetzt einfach Ferien genommen von deinem Geschäft für diese drei Wochen? Nein, es läuft eigentlich auf Militärabsenz bei mir. Das heisst, die EU wird greifen.
[10:10]Und ja, dann muss das Geschäft natürlich schon auch bereit sein, das mitzutragen. Aber grundsätzlich ist es auch Pflicht, die Schweizer Armee in dem Sinne zu unterstützen, weil es kann ja nur so funktionieren, wenn die Leute auch Dienst leisten könnten mit der EU-Entschädigung. Also du hast einfach einen bestimmten Anteil von dem üblichen Gehalt bekommen durch die EU-Entschädigung.
[10:34]Oder wie ist das gelaufen und was würde jetzt passieren, wenn du noch gar nicht angestellt bist? Ich glaube, das wäre jetzt bei vielen Studis der Fall, dass sie keine Festanstellung haben. Also die Erwerbsausfallentschädigung, also die EO, die greift eigentlich immer dann, wenn man eben jetzt im Militärdienst ist und seine Dienstleistungen absolviert. Bei mehr oder bei allgemein angestellten Erwerbstätigen ist es 80% vom durchschnittlichen Einkommen, das die EO dem Arbeitgeber zahlt. Und das ist auch das, was man dann auszahlt bekommt. Und je nach Arbeitgeber bekommt man auch 100% ausgezahlt. Das kommt halt immer darauf an, wie es gehandhabt und auch unterstützt wird. Da kann man wirklich mega gut nachlesen oder auch sich informieren und für so anlegen, auch gerade wenn die Rekruten, Rekrutinnen Mühe haben mit etwas, mit dem Geschäft, mit dem Arbeitgeber, ist eigentlich der Sozialdienst der Armee auch mega hilfsbereit und unterstützt. Jetzt bin ich glaube schon fast ein bisschen zu weit das Thema reingegangen. Wie hast du dich denn überhaupt angemeldet gehabt, nachdem dein Kollege das geschickt hat und du gefunden hast, hey, ist eigentlich noch ganz spannend? Also bei mir ist alles recht spontan gegangen, weil ich einen engen Zeitplan hatte. Aber zum Grundablauf, ich erzähle es gleich an meinem Beispiel, das fällt mir am einfachsten. Ich habe Online-Info-Anlass besucht, wo einem der ganze Dienst vorgestellt wird. Es wird nochmals erläutert, was auf einem zukommt. Und der PPDA wird einem vorgestellt, dass man nochmals ein besseres Bild vom Ganzen bekommt.
[11:54]Nachher, bei Interesse, kann man sich mit einer Bewerbungsfrage und einem Motivationsschreiben melden. und wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, wird man dann zu einem interessanten Tag aufbotten, wo so eine Art Assessment ist. Da muss man aber echt keine Angst haben, weil das Assessment ist mehr ein Kennenlernen. Man muss sich auch nicht gross vorbereiten, also man hat keinen Vorbereitungsauftrag, sondern es geht darum, dass man kleine Aufgaben löst und so auch immer genügend Zeit hat für das, wirklich. Man muss sich echt nicht stressen lassen und sich kennenlernen und auch nochmal die Erwartungen abholen, was es wirklich heisst. Man wird dort wirklich sehr abgeholt, kann noch mal Fragen stellen und es wird noch mal klar, was es bedeutet, wenn man diesen Schritt auch wirklich geht. Was waren denn das für Aufgaben? Sind das Intelligenzaufgaben? Wie kann man sich das vorstellen? Es ist mehr interaktiv, würde ich sagen. Man bekommt eine Aufgabe, um über ein Thema etwas zu erzählen oder einen kleinen Vortrag, aber es ist wirklich im kleinen Rahmen und völlig machbar. Wie lange ging es, bis du Bescheid bekommst? Oder hast du auch noch Bescheid geben müssen, dass du es wirklich möchtest? Ja, sobald man das absolviert hat, kann man sich bei Interessen definitiv melden und bekommt dann auch die Rückmeldung, ob es auch die Passung von der anderen Seite her da ist.
[13:09]
Ausbildung und technische Lehrgänge
[13:10]Und dann geht es eigentlich darum, die ganzen formellen Sachen zu fixieren. Und da ist natürlich auch die Armee mega dankbar, wenn es eben ein bisschen längerer Zeitraum ist. Das sind teilweise halt längere Prozesse, wie man hier alles anmelden muss, man muss ja die Leute ins Militär eingliedern. Es ist gut, wenn man sich schon mal Gedanken macht, wann würde ich meine RS absolvieren wollen, wenn man keinen militärischen Hintergrund hat. Und man kann sich dann auch überlegen, welchen technischen Lehrgang würde ich absolvieren wollen. Und dann kann man eigentlich so in Zusammenarbeit schauen, wie man das Jahr oder die Ausbildung planen will. Mit dem Technischen meinst du die Funktion, die du dann hast? Genau, das muss ich vielleicht schnell erklären. Also die Rekrutenschule ist so wie da, wo eben, wie gesagt, jeder Schweizer Bürger und je nachdem Bürgerin absolviert. Und der technische Lehrgang ist nachher wie die Spezialisierung zum Fachoffizier. Und dort geht es dann wirklich um die Schwerpunkte, was du als PPD machst.
[14:05]Und natürlich hat man auch allgemeine Inputs über die Armee, aber es geht wirklich darum, dich auf deine Tätigkeit vorbereiten als Fachoffizier in diesem Dienst. Das heisst, du willst als Vertiefung PPD? Es ist nicht eine Vertiefung, sondern es ist ein Dienst, den du wählst mit dieser Fachlaufbahn. Und das wird bei der Aushäbung wie festgelegt? Wann bekommst du diese Zuteilung oder wann kannst du die auswählen? Also wenn du dich für den PPD interessierst, ist von Anfang an klar, dass du PPD wirst. Weil du dich ja spezifisch auf dieses Profil bewerben. Und dann kannst du nicht sagen, ich weiss, diese Sammelung hat es bei uns nicht so gegeben, dass du deine Richtungen wechseln würdest. Aber die Anforderungen sind unterschiedlich. Beispielsweise haben wir auch noch die Armee-Seelsorge. Und dann hast du natürlich einen anderen Hintergrund, wenn du als Armee-Seelsorgerin tätig bist, als wenn du als PPD tätig bist. Und dasselbe auch mit dem Sozialdienst und allen weiteren Fachoffizierlaufbahnen, die man beim Schweizer Militär absolvieren kann. Okay, ich habe jetzt aber nur überlegt, weil bei der Aushäbung wirst du ja, glaube ich, zugeteilt. Das, was du wie deine Wünsche angeben kannst und auch geschaut wird, ob du das überhaupt kannst. Ja. Und bei euch ist das dann von dem Assessment, wo das wie geprüft, ob du fähig bist dazu?
[15:22]Ja, also erstens mal die Vorprüfung, wenn du deine Unterlagen einreichst, deine Bewerbung sozusagen, wo mal geschaut wird, bringst du eben den Hintergrund, den ich vorher so ein bisschen ausgeführt habe, mit. Nachher wird im Assessment geschaut, die Passung. Und auch du als Person, wie interagierst du, wie kommst du rüber. Ja, ist einfach die Passung da. Und dann wirst du wirklich für den PPDA, also als Anwärterin oder Anwärter, wirst du bei der Schweizer Armee registriert und auch dann aufgeboten für die Rekrutenschule und für den TLG eben den technischen Lehrgang. Was musst du dann noch alles Formelles machen? Oder warum ist es Militär froh,
[16:01]
Truppenpsychologie und ihre Bedeutung
[15:58]wenn du selber noch mehr Zeit einplanst? Sie müssen dich wie der Armee zuweisen. Das heisst, es gibt noch viele Formalitäten wie Zuweisungsformulare und so weiter. Und was sicher auch noch wichtig zu erwähnen ist, man hat ja dort auch mit sensiblen Daten zu tun und unterliegt darum auch einem Dienst, Amts und Berufsgeheimnis. Das heisst, es erfolgt auch eine Sicherheitsüberprüfung, natürlich nach deiner Einwilligung. Und da braucht dann halt je nachdem auch noch ein bisschen Zeit. Eigentlich auch ein Grundvoraussetzung, dass man einigermassen sauberen Leumund hat. Und nachher hast du das gemacht gehabt und dann hast du meine RS absolviert. Genau. Ja, also das ist alles im Hintergrund abgelaufen. Ich habe einfach meine Einwilligung gegeben, dass die Prozesse überhaupt ins Laufen kommen dürfen. Und dann habe ich Zuweisung bekommen, respektive das Aufgebot für meine RS und ich habe mich dort für den Juli entschieden.
[16:47]Und ja, genau, dann eigentlich den Marschbefehl bekommen, um meine Rekrutenschule anzutreten. Was ist nach dem gelaufen, als du diese drei Wochen absolviert hast? Nach der Mini-RS hatte ich auch bereits schon festgelegt, wenn ich den TLG absolvieren möchte. Und habe dann wiederum kurz vorher, bekommt man wieder den Marschbefehl für den TLG, wo die ganzen Infos sowie auch eben.
[17:12]Den Marschbefehl, mit dem kann man dann auch reisen, in Uniform, mit dem steht das Startdatum drauf, dass man einfach weiss, wann, wie und wo, dass man dort wieder das Tun antraben muss. Wann war das bei dir so zeitlich? Also im Juli hast du die Mini-RS gemacht? Wann hast du nachher den nächsten Marschbefall bekommen? Ich habe sie so geleitet, dass ich den ganzen Sommer durch die Ausbildung absolvieren konnte. Das heisst, ich habe im März gelebt, da interessant ein Tag gehabt. Nachher im Juli darf ich die RS starten und dann im August, September die TLG absolvieren. Aber wie gesagt, sie sind mir schon auch froh, wenn sie ein bisschen mehr Vorlaufzeit haben. Aber ja, schlussendlich war es jetzt bei mir machbar und mega cool, weil es mir auch beruflich und Privaten so am besten gepasst hat. Jetzt musst du mir gleich erklären, was beim TLG genau gemacht ist oder wie man sich das vorstellen kann. Also beim TLG ist es nachher auch ein bisschen eine andere Kultur. Also in der RS muss ich sagen, gerade wir, die im Juli die RS gemacht haben mit sehr straffen militärischen Umgangsformen und nachher den TLG absolviert haben, ist es am Anfang ein bisschen ein Kulturwechsel gewesen. Weil, wie gesagt, im TLG kommen ganz verschiedene Personen zusammen, die das Profil erfüllen vom PPD an. Das heisst, man hat Leute, die wie eine ordentliche Laufbahn absolviert haben, die regulär Offiziere sind. Das heisst nicht nur Fachoffiziere, sondern wirklich ihre Dienststage mit sehr viel Aufwand und Engagement auch geleistet haben.
[18:39]Dann kommen wir dazu mit drei Wochen Rekrutenschule, die sehr wenig militärische Erfahrung haben. Und dann hat man auch immer Leute, die zwischendrin sind, die vielleicht einfach die Rekrutenschule absolviert haben oder auch Wachmeister sind und so weiter und so fort. Also da kommen recht viele Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen mit verschiedenen beruflichen sowie militärischen Hintergründen zusammen, um eigentlich in die gleiche Funktion ausgebildet zu werden als PPDA. Und wie wirst du dann ausgebildet? Ich stelle mir das mega schwierig vor, mit den unterschiedlichen Grundkenntnissen irgendwie eine anständige Ausbildung zusammenzustellen. Das ist so und ich glaube, das ist auch die Herausforderung für die, die das organisieren, dass es einigermassen für alle stimmt und auch einigermassen alle mitkommt.
[19:24]Und da wird sicher das eine oder andere Modul den einen oder den einen oder anderen mehr bringen. Aber insgesamt kann ich gerade sagen, ich glaube, es haben wirklich alle davon profitieren, was dort instruiert und unterrichtet wurde. Um vielleicht einen Ablauf zu erklären. Wir hatten Module, wo beispielsweise andere Dienste, wo wir viel zusammenarbeiten, wie der Sozialdienst oder die Armeeseelsorge. Sie konnten sich vorstellen, dass sie auch gewusst haben, was unsere Partner sind. Im Ganzen. Dann haben wir auch Ausbildungen gehabt, allgemein zum Militärstrafrecht oder zu Abläufen, wie es im Militär gerade wenn man Beratungen hat, wie dann nachher die ganzen Prozesse weiterlaufen, wenn man so eine Beratung abgeschlossen hat. Das sind halt auch sehr viele militärische Richtlinien dahinter. Oder wir haben auch Ausbildungen gehabt zu psychologischen Themen, wie.
[20:15]Psychopathologie, die nochmal aufgegriffen wird und dort ist es sicher auch so, dass man nicht jedes Level abdecken kann, weil es gibt Leute, die frisch vor der Uni kommen, es gibt Leute, die noch voll in der Uni sind und dann gibt es Leute, die auf diesem Beruf arbeiten. Also dort sind halt die Levels enorm unterschiedlich, aber das macht es eben auch mega spannend. Man kann mega viel auch voneinander profitieren im Austausch und lernt eben auch viele Leute kennen, die vielleicht schon in einem Berufsfeld tätig sind und dort auch die Erfahrung mitbringen und die auch gerne einbringen in so theoretische Lektionen. Ich glaube, das ist doch generell das, was man vom Militär sagt, dass es ein mega Vorteil ist, so das Vitamin B, das du dort aufbauen kannst, die Vernetzung. Ja, also ich denke, Networking ist ein mega grosses Thema dort und es ist auch mega spannend, weil, wie gesagt, es kommen so viele unterschiedliche Leute zusammen und man gehört dann eben vom einen etwas von seinem Berufsfeld und dann kann man auch beispielsweise sich mit Lehrern austauschen, wo man auch gehört, wie es dort abläuft. Es ist halt mega spannend und sehr unterschiedlich auch, wer was mitbringt und ich glaube, da kann man mega anknüpfen, auch für sich selber. Jetzt hast du gesagt, dass es ein theoretischer Input ist. Ist es nicht trotzdem, jetzt vergleichend mit der Uni, sehr viel praktischer ausgelegt? Ja, im TLG ist es schon so, man hat schon auch recht viele Theorielektionen, wo man halt eben muss unterrichtet werden, muss die Prozessabläufe kennenlernen usw.
[21:34]Aber natürlich haben wir beispielsweise auch immer wieder Auflockerungen gehabt. Was ich mega geschätzt habe, sind auch gerade die sozialen Auflockerungen. Da gab es sehr viele Überraschungen, die ich jetzt aber nicht zu viel verraten wollte. Falls sich irgendjemand bewirbt, der soll sich dann auch selber überraschen lassen.
[21:50]Was wir auch gemacht haben, wir waren auch physisch doch ab und zu aktiv, haben Sport gemacht, das auch, und auch die typischen militärischen Übungen absolviert. Natürlich ist das nicht in so einem Rahmen, wie wenn man ordentlich in der Krutenschule macht oder wenn man in der Offizierschule antritt. und trotzdem durften wir ein bisschen Luft schnuppern, was das heisst, wenn man eine militärische Übung absolvieren muss. Wie sieht das zeitlich aus? Wie lange ist das gegangen und wie viele Tage und von wann bis wann? Meinst du jetzt explizit die Übungen oder die Ausbildung an sich? Die Ausbildung an sich. Die Ausbildung der TLG selber ist auch drei Wochen. Und... Ja, dann hat man eigentlich den ganzen Tag Programm unter der Woche und kann dann am Freitagabend wieder abtreten und dann am Sonntagabend wieder einrücken. Das ist dann eigentlich recht typisch so, wie es in einer Rekrutenschule oder halt in einem WK auch laufen würde. Und das war auch ein Thun? Das war auch ein Thun, ja. Man kann sich das so ein bisschen vorstellen, Thun ist so wie der Hauptsitz des PPD. Und dort ist es auch so, dass man, wenn man künftiger PPDA ist, dass man dort auch immer einrückt. Das ist einfach einfacher, auch zu organisieren, um die neuesten Prozesse vorzustellen, um schnell auch so ein Check-in zu machen und schauen, ob alles funktioniert, bis man dann an die weiteren Standorte weiterziehen kann.
[23:13]Und nachher, wo kannst du arbeiten? Du gehst zwar immer auf Thun, aber wo kannst du noch tätig sein? Es ist der erste zweiböchige Weg, den absolvierst du auch wieder zu Thun. Das ist dort, wo du auch nochmal eingeführt wirst, es wird nochmal alles repetiert, du wirst auch begleitet, weil du bist ja schliesslich das erste Mal in dieser Funktion tätig und da geht es auch um Qualitätssicherung.
[23:34]Und nachher ist es dir eigentlich frei, du kannst dich in der ganzen Schweiz bewerben oder besser gesagt für den WKI eintragen. Das sind fünf Standorte vom PPDA, Bayern, Bjerg, eben Thun selber, Emma oder Frauenfeld. Und dort ist es möglich, dich einzutragen. Man macht das aktuell so wie über ein Doodle, wo man einfach sagen kann, wenn man verfügbar wäre. Und dann schauen sie, dass sie eine optimale Planung machen können mit allen PPD. Kann man sich das so vorstellen wie ein Feuerwehrdienst? Also weisst du, du kannst nicht vollständig, also vollständig angestellt sein, sondern einfach zu Notfällen oder zu denen, die es dich halt dann braucht. Ja, es ist eigentlich das Milizsystem. Das heisst, du leistest einfach deine Dienstage im Jahr, die du leisten musst, maximal sind das 38 Dienstage.
[24:22]Und normal sind es so zwei bis drei Wochen, die du im Jahr leistest, als WK-Wiederholungskurs. Und wenn du dich je nachdem noch in einem Care-Team weiterbildertest oder in der Truppenpsychologie, kann sich das natürlich ein bisschen verändern, weil du andere Einsätze und auch andere Aufgebote bekommst. Im Grundsatz wären es die zwei Wochen WK pro Jahr, die du leistest in deiner Funktion für die Schweizer Armee. Und du bist jetzt eine A-Beraterin? Ich bin eine PPDA-Beraterin und werde darum in den WKs auch als Beraterin eingesetzt. Das heisst, wenn ich einrücke, dann wird geschaut, wie viele Beratungen wir diese und diese Woche haben. Dann wirst du für jeweilige Beratungen zuteilt und du kannst wirklich in einem Beratungskontext deinen Weg absolvieren.
[25:17]
Karrierewege und Spezialisierungen im PPD
[25:12]Du bist dann auch nicht in der Ausbildung tätig, sondern wirklich in der beraterischen Funktion. Und das ist so das erste Level, den du kannst erreichen, Beraterin? Das kann man so sagen, ja. Es ist so wie eine Grundausbildung, die man absolvieren sollte, um nachher auch diese weiteren Spezialisierungen anzugehen. Zum Beispiel im Bereich Care oder Fachoffizierin, wo ja Diana ist. Genau, Diana hat noch eine Sonderfunktion, dass sie in Truppenpsychologie tätig ist.
[25:41]Das ist aber recht etwas Neues, der Lehrgang für Truppenpsychologie. Und dort geht es darum, dass man sich auch für Ausländ-Einsätze eintragen lassen kann. Und natürlich auch dort wieder ist es ein bisschen unregelmässiger mit den Einsätzen. Also da habe ich selber auch noch keine Erfahrung, darum kann ich das nicht so gut davon erzählen. Aber dort ist es natürlich schon so, dass man dann vielleicht auch einzelne Tage oder einzelne Tage über das Jahr verteilt und absolviert und nicht einfach nur zwei Wochen am Stück wehkamen hat. Je nachdem, was halt ein Bedürfnis gerade ist. Das heisst aber, ein Grossteil, das in der PPDA geht, wird dann so tätig sein wie du, die diese zwei Wochen WK im Jahr hatte und sonst einen normalen Job hatte? Genau, man kann sich das wirklich so vorstellen. Ich bin beispielsweise angestellt, ich bin ganz normal in meinem Pensum tätig. Dann kann ich mich für die WK eintragen, sagen wir, ich rücke Anfang April ein. Und dann habe ich einfach zwei Wochen mein WK, wo ich in der Funktion der PPDA-Beraterin tätig bin. und dann ziehe ich die Uniform wieder ab und bin wieder genau gleich bei meinem Geschäft angestellt und mache dort weiter.
[26:49]
Die Rolle des Care-Teams
[26:49]Hast du das Gefühl, dass deine Tätigkeit beim PPD eine Tür öffnet war für andere psychologische Prüfe, z.B.
[26:56]Polizeipsychologie oder Notfallpsychologie? Das ist eine mega spannende Frage. Ich finde das noch schwierig zu beantworten. Ich glaube, man lernt sehr viele Bereiche kennen, wie z.B. Notfallpsychologie, die auch bei einem Polizeipsycholog oder Polizeipsychologin Vorteile sind. Ich kann aber nicht ganz abschätzen, dass sich dort die Türchen auftüren, aber ich kann sagen, es ist auf jeden Fall eine mega wertvolle Erfahrung. Und auch gerade vorher hatten wir es ja von Networking, was natürlich auch dort in so einem Umfeld immer mega wertvoll ist. Und auch allgemein die ganze Erfahrung oder eventuell auch in der Beratung dürfen tätig sein und dort Erfahrungen sammeln, was sich natürlich im Lebenslauf auch mega gut macht. Man hat mit Leuten schon zusammen gearbeitet, Man hätte selbstständig Beratungen durchführen können. Das sind auch eine Art Kurzeinschätzungen, die man dann macht. Man entscheidet zwar nicht, das macht ein Truppenarzt, aber man muss eine erste Beurteilung geben, wie das mit demjenigen ADA, also Angehörigen vom Militär, der Armee, weitergehen soll. Ich finde, das ist eine mega Verantwortung.
[28:05]Darum glaube ich auch, dass das bei verschiedenen Berufsfeldern angesehen ist, wenn man eine solche Verantwortung auch nachweisen kann. Darum glaube ich, ja, es ist ein Vorteil, aber sehr breit denkt und wenn man alle verschiedene Facetten anschaut, ist es sicher sehr interessant. Wem würdest du denn raten, diesen Dienst zu leisten? Ich denke, es ist eine mega Erfahrung, zum Einblick zu bekommen, in die ganzen Prozesse der Schweizer Armee, Erfahrungen zu sammeln in der Beratung und auch Möglichkeiten haben, um weitere, sehr angesehene Ausbildungen auch im Rahmen des Militärs absolvieren zu können. Und darum würde ich das allen Interessierten raten, um sich mal sicher zu informieren, schauen, ob man sich das vorstellen kann, ob man diese Passung hat und sich dann am besten bei uns bewerben kann. Ich glaube, was noch so ein bisschen Angst war, man hat ja immer die Möglichkeit, den Fokus Fragen zu stellen bei mir. Ja. Ist das so einmal PBD, immer die PBD, weil man ja einfach die Dienstjahre oder die Dienstwochen leisten muss. Bist du jetzt zu wie verpflichtet, bis ich weiss nicht, wann ich arbeite? Das ist richtig, ja. Also mir geht es gleich wie anderen Offizieren. Je nach Funktion hat man eine andere Laufbahn, sage ich jetzt mal. Aber bei uns als Fachoffizier ist es so, dass man die 240 Dienststage leisten muss oder alterstechnisch 42. Lebensjahr.
[29:35]Und wenn man militarisiert ist, dann hat man die Pflicht, so wie jeder andere auch, um das zu leisten. Das ist so. Ist das jetzt für dich bei der Jobsuche noch ein zusätzlicher Nachteil gewesen, weil du zwei Wochen noch mehr weg sein wirst? Ja, das ist auch so recht eine schwierige Frage, weil es gibt sicher immer noch Arbeitgeber, die das natürlich nicht so toll finden, wenn man militärabwesend ist. Und trotzdem finde ich, dort ist es einfach wichtig, auch zu unterstreichen, dass wir auch Verantwortung übernehmen müssen und dass es nur dann funktioniert, wenn eben jeder auch seinen Beitrag ein bisschen leistet. Und ja, wir sind im Militär, das Schweizer Militär ist so aufgebaut, dass man halt die Milizfunktion hat und da muss man auch bereit sein, um das irgendwie zu unterstützen. Ich persönlich kann jetzt sagen, ich werde unterstützt und ich bin da mega froh darum, dass ich nicht dort noch irgendwie diskutieren musste. Man sieht den Mehrwert davon, weil wie gesagt, es ist eine Ausbildung, die anerkannt ist. Je nachdem, wie man sich spezialisiert, ist man wirklich noch weitergebildet und kann das auch ausweisen.
[30:36]
Stigmatisierung und psychologische Unterstützung im Militär
[30:37]Wo ich finde, die ganze Erfahrung ist auch ein Mehrwert für den Arbeitgebenden. Ich möchte jetzt ein Thema gleich noch einmal aufgreifen, weil da macht sich aber auch viele Gedanken mit der Mini-ERS. Oder du sagst, es war mega cool.
[30:50]Bist du jetzt ein Spezialfall, der das cool gefunden hat? Oder sind das bei euch eigentlich billig gewesen, die das wirklich als Positives vorgenommen haben? Wir waren eine mega coole Gruppe von Frauen und Männern, die sich dieser Herausforderung angenommen haben. Das macht sicher viel aus. Und ich muss sagen, rückblickend, es war so eine coole Zeit, sich dort zusammen zu entwickeln und wirklich eine Kameradschaft, die einfach gelebt wird, im ganzen Zug. Das heisst auch mit den ordentlichen Rekruten, Rekrutinnen. Es war eine mega coole Sache. Wir sind auch heute noch in Kontakt mit ihnen und verfolgen sie auf ihrem militärischen Weg. Also ich kann es wirklich nur empfehlen und ich glaube, es war kein Spezialfall. Aber die, die uns mega interessiert, schaut doch einfach mal in unseren Instagram-Account. In unserer RS sind wir begleitet worden und es gab ganz viele coole Videos, wo man einen guten Einblick bekommt, in was wir alles so erlebt haben. Und sonst dürfen wir auch immer einfach mal eine Mail machen. Genau, und weil wirklich so, viele Fragen reinkommen sind, habe ich mich dazu entschieden, dass ich bei meiner WhatsApp-Gruppe eine Subgruppe erstellen nur für das Thema PBD. Ich weiss, dass einige, die in meiner WhatsApp-Gruppe drin sind, auch schon beim PBD arbeiten und ich möchte so eine Möglichkeit für euch bieten, dass ihr schnell an die Leute herkommen, die dort arbeiten, damit ihr wirklich alle eure Fragen klären könnt. Vielleicht gestehen zu der WhatsApp-Gruppe, wir sind etwa 2'000 Leute, 95% sind von der Schweiz und alle sind im psychologischen Bereich tätig oder daran interessiert. Die Teilnahme ist gratis. Ihr findet den Link unten in den Shownotes.
[32:20]Und wenn mir noch gefallen möchte, damit ich weiterhin das alles gratis für dich machen kann, und da meine ich jetzt den Podcast, Webseiten und die WhatsApp-Gruppe, lasst mir doch geschehen eine Bewertung hier auf Apple oder Spotify und du mich abonnierst. Das macht wirklich mega viel aus. So, und jetzt kommen wir zu Jana. Sie ist in der Truppenpsychologie tätig. Das ist eben, wie gesagt, ein relativ neues Feld der PBD und da gehen wir jetzt ein bisschen genauer drauf ein. Wie hat deine Woche bis jetzt ausgesehen? Hast du so eine typische Arbeitswoche? So eine typische Arbeitswoche sieht eigentlich aus, dass ich sehr viel im Büro arbeite. Also ich habe auch die Möglichkeit, vom Homeoffice auszuarbeiten. Ich habe ganz diverse Thematiken, wo ich daran arbeite. Das ist nicht immer ganz gleich. Weil ich ja verantwortlich bin für Ausbildungen, kann es sein, dass ich eine Woche vielleicht mehr Ausbildungen gebe. Sei es bei Truppen oder bei den eigenen Leuten, wenn so ein Lehrgang stattfindet. Oder einfach den Kurs nur leiten, organisatorisch. Aber in einer anderen Woche kann es vielleicht sein, dass ich mehr inhaltlich arbeite, also Ausbildungen überarbeiten. Wir haben ja auch viele Seminare, Rapporte, die kommen auch noch in die Zwischteuren.
[33:27]Und zu dem bin ich auch mal militärisch weg, so für einzelne Tage. Wo ich irgendwo im Einsatz bin. Das heisst, ich habe nicht so die typische Arbeitswoche, würde ich jetzt mal sagen.
[33:38]Was natürlich noch dazu kommt, jeder Mitarbeiter, also zivile Mitarbeiter des PPDA, hat auch das Bicke-Handy, also alle eineinhalb Monate das Bicke-Handy vom Care-Team der Armee. Das heisst, wenn irgendein Unfall passiert ist und psychologische Unterstützung notwendig wäre, können die Kader uns anrufen und wir müssen das dann koordinieren. Das heisst, wir haben immer für eine Woche so ein Piquet 24-7 erreichbar. Ich glaube, du bist auch viel in der Truppenpsychologie unterwegs, gell? Genau, das ist ein relativ neues Feld. Erst vor etwa zweieinhalb Jahren haben wir angefangen, die Truppenpsychologie zu entwickeln. Das heisst, ich bin auch direkt in das Entwicklerteam, sagen wir so, beziehungsweise Projektteam eingesteigt, wo wir uns überlegt haben, wie die Truppenpsychologie aussehen müsste, was sind das für Leute, die Truppenpsychologische Berater werden können und was braucht es natürlich auch für eine Ausbildung. Da bin ich eigentlich seit Anfang an dabei. habe ich jetzt selber auch truppenpsychologische Einsätze geleistet, schon mehrfach. Das heisst, zweimal habe ich jetzt ein Friedensförderungskontingent im Ausland begleitet oder habe ich Assessments mitgeholfen. Machen denn alle truppenpsychologische Berater das Gleiche? Oder unterscheidet ihr euch da in der Tätigkeit? Jeder truppenpsychologische Berater muss das Gleiche machen können. Darum haben wir auch so eine Ausbildung konzipiert, die wirklich alle Bereiche abdeckt.
[35:08]Aber ein truppenpsychologischer Berater macht in einem Jahr vielleicht psychologische Begleitung von so einem Friedensförderungskontingent. Aber im nächsten Jahr hilft er vielleicht einfach bei den Assessments mit oder er gibt Ausbildungen bei der Truppe oder so. Also es variiert sehr stark, aber jeder truppenpsychologischer Berater muss eigentlich alles machen können. Und was heisst denn alles? Also was genau machst du? Wie kann man sich das vorstellen? Ich sage immer, der Truppenpsychologische Berater ist ein Allrounder, Allrounderin. Das heisst, der muss eigentlich alles, was der PPD so macht, im Griff haben. Das heisst, wir haben ja einerseits die Beratung, wir haben Ausbildungen, wir haben aber auch ein bisschen Stabsarbeit. Das heisst, der Truppenpsychologische Berater muss wie alles machen können. Es ist sehr herausfordernd, aber natürlich auch sehr spannend. Nehmen wir jetzt als Beispiel die Begleitung eines Friedensförderungskontingents im Ausland. Das beginnt an, dass der Truppenpsychologische Berater sich zuerst einmal mit dem Kader trifft und sich austauscht und da eine Ausbildung zum Beispiel zum Thema Stressmanagement und Führung gibt.
[36:18]Und dann gibt es eine zweite Ausbildung für die Truppe, also für das ganze Kontingent, zum Thema Resilienz, Stressmanagement und psychologische Kameradenhilfe. Und ab diesem Zeitpunkt sind sie eigentlich für alle verfügbar für psychologische Individualgespräche oder auch für das Kader, um bei truppenpsychologischen Fragestellungen immer zu unterstützen. Wir führen auch psychologische Screenings durch, das heisst, wir erfassen die Stresslevel der Truppe. Das ist natürlich auf freiwilliger Basis, auch wegen dem Datenschutz, haben wir da starke Richtlinien.
[36:53]Aber so können wir durch ein Screening zum Beispiel auch eine Rückmeldung geben, zum Befinden von der Truppe oder die notwendigen Massnahmen einzuleiten, wenn jetzt jemand einen Cut auf zum Beispiel überschritten, Während der Kontingenzbegleitung sind wir natürlich auf Distanz auch immer erreichbar für alle, die im Einsatz sind, gehen aber auch zweimal auf Dienstreise. Was lernen die Leute, wenn sie jetzt über einen gewissen Stresswert kommen? Was machen die Leute da genau? Also wenn sie jetzt zum Beispiel in diesen Fragenbögen in dem Screening einen Cut-Off überschreiten, kontaktieren wir die Personen. Das ist natürlich alles sehr vertraulich und pseudonymisiert. Das heisst, nur die Dienststelle bzw. Unsere Leiterpsychologie hat dann Zugriff auf die Informationen wert, dass wir kontaktieren müssen. Das ist uns natürlich sehr wichtig, dass die Vertraulichkeit auch gegeben ist.
[37:41]Wir kontaktieren diese Personen via Freema, weil Freema ist doppelt verschlüsselt und hat Server in der Schweiz. Von daher nutzen wir das Tool vor allem für das. Und sagen, hey, der Cut-Off ist überschritten in dem und dem Fragebogen. Gibt es Bedarf? Also wir machen eigentlich ein Angebot. Es ist kein klinischer Fragebot. Es ist wirklich einfach, um herauszufinden, ist ein gewisses Stresslevel da, gibt es Bedarf, um Vorgänge zusammen zu schauen, wie wir mit dem umgehen können, damit sich die Situation vielleicht auch besser tut. Und wenn Sie auf das Angebot eingehen, was machen Sie dann konkret? Dann führen wir ein Gespräch durch, sei es vor Ort, wenn wir in nächster Zeit vor Ort wären, oder via Freema. Dann schauen wir die Thematik an, versuchen zusammen Lösungen zu finden. Sollte jetzt herauskommen, dass jemand nicht dienstfähig wäre oder der Einsatz uns psychologische Gründe wirklich nicht leisten kann, dann würden wir Kontakt mit dem zuständigen Arzt aufnehmen, weil es immer der Arzt ist, der entscheidet, wie es weitergeht. Und würden so die notwendigen Massnahmen zusammen einleiten können. Kann man sich das so vorstellen, wie ihr schaut, dass alles im Rahmen bleibt? Wenn etwas aus dem Rahmen geht, kontaktiert ihr die Person, macht ein Angebot. Dann kann man sich das vorstellen wie eine Art Therapie.
[39:01]Ich würde sagen, es ist nicht Therapie, es ist wirklich eher eine Beratung. Das heisst, wir haben auch immer den Fokus auf lösungsorientierte Beratung. Klar, jetzt kann man sich denken, aber in der Armee ist das doch nicht möglich, weil es doch sehr enge Rahmenbedingungen hat. Aber wir schauen innerhalb dieser Rahmenbedingungen mit der Person zusammen an, was dir helfen könnte, damit du deine Situation verbessern kannst, dass du weiterhin Dienste leistest. Das ist jetzt unabhängig von der Truppenpsychologie oder von der Individualberatung, von der Basisdienstleistung. Das ist eigentlich unser Ziel. Sollte man jetzt merken, von beiden Seiten her auch, dass die Dienstfähigkeit eben nicht da ist, dann gehen wir eigentlich via die medizinische Schiene und schauen mit dem Arzt an, ob die Person nicht mehr leisten kann, ob die Person den Dienst nicht mehr leistet.
[39:52]Oder wie gehen wir weiter? Weil Therapie können wir nicht anbieten. Mich würde es jetzt noch wundern, weil es zwar nicht Therapie ist, aber es ist ja trotzdem ein psychologisches Gebiet, welches ja schon sowieso in der Gesellschaft stigmatisiert ist. Ich nehme jetzt mal im militärischen Bereich noch einmal mehr. Du bist ja zusätzlich auch noch eine Frau. Wie hast du überhaupt ernst genommen? Wird deine Thematik oder deine Hilfe überhaupt ernst genommen? Auf jeden Fall. Ich habe noch nie etwas anderes erlebt. Das kann natürlich auch manchmal, vor allem in dem männerdominierten Kontext ein Vorteil sein, wenn die Beraterin oder die Person, die die Hilfe bietet, eine Frau ist. Weil vor allem bei Themen, wenn es zum Beispiel darum geht, um Hierarchien oder irgendwie ein sehr direktives Verhalten von vorwiegend männlichen Vorgesetzten, sehen sie es manchmal sogar als grosser Vorteil, auch mit einer Frau zu reden. Oder wenn eine weibliche Rekrutin zum Beispiel ein Thema hat, erlebe ich noch häufig, dass sie froh sind, wenn sie selber mit einer Frau sprechen können. Das heisst, ich selber hätte noch nie eine Ablehnung oder etwas erlebt wegen dem, Du hast, glaube ich, noch gefragt, wegen der Stigmatisierung. Könnte ein Thema sein, wie überall in der Gesellschaft? Was wir vom PPD vor allem machen, ist, einerseits, dass wir eben auch die Schweigenpflicht haben. Wir dürfen nicht sagen.
[41:13]Dass die Person zu uns in die Beratung gekommen ist. Einzig allein gegenüber einem Truppenarzt haben wir keine Schweigenpflicht. Das heisst, er ist die Instanz, die immer entscheidet, wie es weitergeht mit der jeweiligen Person. Das heisst, gegenüber ihm haben wir die Schweigenpflicht nicht, aber er hat ja wiederum auch die Schweigenpflicht. Aber sonst dürfen wir nichts sagen ohne Einverständniserklärung der jeweiligen Person. Das heisst, wir brauchen eine schriftliche Einverständniserklärung, wenn wir zum Beispiel sagen, okay, die Massnahmen wäre jetzt mit dem Kommandant zusammenzuschauen, wie es weitergeht, dann brauchen wir die Einverständniserklärung von dem Rekruten, Rekrutin oder wem auch immer. Das ist ein Punkt. Und der zweite Punkt ist auch, wenn jemand zu uns ins Gespräch möchte kommen.
[42:00]Müsste die Person zum Beispiel nicht immer den Vorgesetzten sagen, worum es geht. Der Hauptfeldweibel ist verantwortlich für die Truppe, dass ein Soldat zum Beispiel einen Arzttermin verkommt oder einen Termin beim Psychologen oder allgemein beim psychologisch-pädagogischen Dienst. Das heisst, der Rekrut, nehmen wir an, es ist ein Rekrut, kann zum Feldweibel gehen und sagen, ich will einen Termin, aber muss überhaupt nicht sagen, worum es geht. Aber der Termin muss über den Dienst weglaufen. Das heisst, der Feldweibel muss bei uns einen Termin machen. Der Rekrut, ich sage es jetzt A-DAN, weil A-DAN heisst Angehörige von der Armee, das ist unabhängig von der Stufe, kann auch jederzeit bei uns anrufen und sagt, er möchte gerne einen Termin. Das heisst aber, rein das Datum muss er natürlich am Feldweibel weiter melden. Also das ist so das, was wir machen können.
[42:50]Einerseits Schwiegenpflicht, andererseits dass die Leute uns selber direkt kontaktieren können und nicht den Vorgesetzten müssen sagen, worum es geht.
[42:58]
Resilienzaufbau und Beratungstechniken
[42:58]Welche Tools braucht ihr denn am einstens im Militärsalltag. So wie ich es jetzt herausgehört habe, ist auch Resilienzaufbau ein grosses Thema bei euch. Tools sind sehr divers. Ich würde sagen, auch in der Beratung kann man diverse Interventionstechniken brauchen, zum unterstützen. Wenn wir jetzt vor allem auf das Thema Resilienz gehen, das thematisieren wir hauptsächlich in Truppenpsychologie, in den Ausbildungen, wo es um Resilienz und Stressmanagement geht. Da gibt es ganz diverse Tools. Und was jetzt nützt für die jeweilige Person ist auch abhängig von der Dienstleistung dieser Person. Das heisst, ich würde jetzt mal sagen, jemand, der sechs Monate ins Ausland geht, in einen Friedensförderungsdienst, profitiert vielleicht mehr vom Tool, Ressourcen erarbeiten, sich überlegen, welche Ressourcen von mir, die mir helfen, um mit Stress umzugehen, sind im Ausland noch verfügbar und welche nicht und wo brauche ich zum Beispiel Alternativen. Während vielleicht ein Rekrut mehr profitieren kann von, Emotionsregulationstechniken oder jemand, der einen schwierigen Einsatz gehen muss, zum Beispiel von Entspannungstechniken. Also das ist sehr divers und sehr individuell.
[44:10]Jetzt möchte ich noch geschwind auf eures Leitbild kommen. In eurem Leitbild steht nämlich, dabei ist die psychologische Unterstützung der Truppen in ihrer Arbeitserfüllung sowie in der Erhaltung der psychischen Gesundheit von allen Armeesangehörigen handlungsleitend. Was macht ihr, dass die beiden Ziele in den Widerspruch geraten? Und was tun ihr höher gewichten? Es gibt sicher die Möglichkeit, dass die Auftragserfüllung und die psychische Gesundheit in Widerspruch geraten, wenn z.B. Ein schwieriger Auftrag in kurzer Zeit erledigt werden muss und vielleicht auch etwas länger dauert, bis der erledigt ist. D.h. Es fehlt dann auch einem Kollegen oder das muss sich mal zurückziehen, ihre Ressourcen nutzen. Ich denke, dass wir eine Ausbildungsarmee und keine Einsatzarmee sind, geht die psychische Gesundheit immer vor, aus Sicht PPD. Was heisst das genau? Das heisst, dass wir nicht im Kriegsfall sind. Das heisst, unsere Armee übt eigentlich immer. Das heisst, sie sind immer in ihrer Ausbildung, weil sie einen Auftrag haben. Klar gibt es einzelne Formationen, die auch echt Einsatz haben, aber das ist eher der kleiner Teil der Armee, der das hat.
[45:22]Darum würde ich sagen, ein Auftrag kann auch nicht erfüllt werden, wenn jemand nicht dienstfähig ist. Und jemand ist nur dienstfähig, wenn die physische und die psychologische Gesundheit geist. Darum würde ich sagen, schliesst sich das nicht aus. Es muss die psychologische Gesundheit da sein. Und dann würde ich die auch höher gewichten, anstatt Auftragserfüllung. Was habt ihr denn für ein Menschenbild? Unser Menschenbild ist sehr humanistisch menschenzentriert. Das heisst, wir stellen immer den Menschen im Fokus und sind auch der Meinung, dass der Mensch für sich selber, das ist auch jetzt lösungsorientiert, für sich selber weiss eigentlich, was er braucht. Wir müssen einfach zusammen herausfinden, was es ist. Das heisst, wir haben auch den salutogenetischen Ansatz, den wir in den Beratungen voran vertreten. Kannst du uns noch einmal erklären, was du jetzt alles für Funktionen hast oder wie deine Karriere bis jetzt aussehen hat?
[46:17]Also zivil bin ich die Leiterin ausgebildet. Das heisst, für alle Ausbildungen bei Truppen, aber auch für die eigenen Leute bin ich verantwortlich. Nebenbei bin ich auch noch im Bereich Personalselektion für eigene Spezialisten, nur für die Milizfunktionen zuständig und auch für die Selektion von Praktikanten und Praktikantinnen. Und militärisch, also meine militärische Rolle ist auch Leitung, Ausbildung, aber bis jetzt bin ich jetzt auch vor allem als truppenpsychologische Beraterin unterwegs gewesen. Das heisst, vor fünf Jahren habe ich aber als Beraterin angefangen, als Spezialistin im PPDA, habe dann diverse Einsätze, wie eben die drei Monate monatlich Assistenzdienste leisten können.
[47:00]Plus gewisse WK-Formationen in Ausbildungen bzw. Übungen begleiten können. das war schon ein bisschen ein truppenpsychologischer Ansatz, habe ich Assessments mithelfen können. Und so bin ich nachher auch ins Projekt Team Truppenpsychologie reinkommen und habe zusätzlich vor etwa zwei Jahren noch die Weiterbildung zur Caregiverin gemacht. Das heisst, ich habe den Grundkurs Care auch absolviert. Und jeder truppenpsychologische Berater muss das auch machen. Das ist eine zwingende Voraussetzung. Was machst du in diesem Bereich genau? Das ist so, wir haben ein Care-Team der Armee. Das ist durch den PPD geführt. Das hat Mitglieder aus dem Sozialdienst der Armee, aus dem PPD, aus der Armee Seersorge und dem Roten Kreuzdienst. Das Care Team der Armee kommt in Einsatz, wenn ein potenziell dramatisches Ereignis passiert ist. Wie zum Beispiel ein Unfall, ein Todesfall oder auch ein sexueller Überfall oder was auch immer. Wir reden hier von potenziell dramatischem Ereignis, weil es sehr subjektiv ist, wie Betroffene das auch wahrnehmen.
[48:04]Die Caregiver, die in diesem Careteam sind, werden durch einen Alarm angefragt, wenn eben so ein Ereignis war. Hey, kannst du diesen Einsatz leisten als Caregiver? Und falls ja, gibt man eine Rückmeldung. Ja, ich kann das leisten und man geht dann in den Einsatz. Das Ziel von so einem Einsatz ist eigentlich, die Leute psychologisch zu stabilisieren. Das heisst, das ist die erste akute psychologische Hilfe. Also einfach, dass sie nicht alleine sind.
[48:32]Erstens, dass sie nicht alleine sind, dass sie sie in der Regel aber nicht, oder ihr Truppen. Aber es gibt verschiedene Formen. Man kann Gruppendiffusing durchführen. Das ist zum Beispiel, dass die Leute, alle, die beteiligt sind, das gleiche Verständnis haben vom Ereignis, sodass nicht das eigene Gedächtnis irgendwelche Sachen über ein traumatisches Ereignis konstruiert, was sich einfach zurecht legt, weil es vielleicht zu wenig Fakten über das Ereignis hat. Also grob gesagt, wenn in einem Gruppendiffusing zum Beispiel, erzählen alle aus ihrer Sicht Schritt für Schritt, was ist passiert. Und dann kann man sich gegenseitig noch Fragen stellen, damit wirklich nachher alle eine schlüssige, Vorstellung von diesem Ereignis haben, dass man es erstens besser einordnen kann und eben nicht irgendwie im Nachhinein gewisse Sachen konstruiert, durch das Nachdenken, was wie so nicht passiert ist und vielleicht noch dramatisierender könnte sein. Oder man führt auch Einzelgespräche durchführen, aber Aber da geht es eben vor allem bei der akuten Nothilfe darum, die Leute stabilisieren im Sinne von die Grundbedürfnisse zu decken.
[49:38]Zuhören, Ressourcen zu aktivieren, möglichst schnell aber die Person auch wieder handlungsfähig zu machen, das heisst, die Autonomie wieder herzustellen. Man kann sich das so vorstellen, in einem akuten Schockzustand oder in so einem Zustand hat häufig das Emotionsareal im Gehirn überhand und der Präfrontalkortex, also der, der für die Kontrolle zuständig ist, ist nicht mehr so aktiv. Das Ziel ist, mit ganz einfachen Sachen wie Fakten, Fragen handlungsfähig zu machen. Also wenn du das zum Beispiel fragst, was ist genau passiert, wann ist es passiert? Zum Beispiel das, aber zum Beispiel auch wirklich zusammen einen Plan machen.
[50:17]Was machst du jetzt als Nächstes? Wie wirst du wieder aktiv? Was sind die nächsten Schritte? Wirklich ganz, ganz einfache Hilfe. Das Ziel ist eigentlich wirklich, wieder die Autonomie herzustellen und stabilisieren im ersten Moment. Das ist eigentlich sehr schwierig. Wir sagen, es ist nicht ganz einfach, weil in den Beratungen gehst du viel auf Emotionen, Kognitionen ein. Und als Caregiver bleibst du eher sehr faktenbasiert, einfach, klar.
[50:44]Wo wird es dann dich noch in Zukunft ziehen? Oder was hast du überhaupt für Karrieremöglichkeiten innerhalb des PPDA? Ich denke jetzt für mich persönlich innerhalb des PPDA gibt es jetzt nicht viel mehr Karrieremöglichkeiten, anstatt die ich habe, weil wir gar nicht so viele zivile Stellen haben. Aber ich würde jetzt mal sagen, was hat ein Spätz-PPDA in seiner militärischen Funktion für Karrieremöglichkeiten? Das heisst, ein Spätz-PPDA, also ein Spezialist, Spezialistin-PPDA, führt vor allem Beratungen. Das ist eigentlich die Basisdienstleistung. Er hat aber dann natürlich einerseits die Möglichkeit, auch einem Care-Team beizutreten und die Zusatzfunktion zu übernehmen als Caregiver. Er kann nach gewissen Jahren, als er ein bisschen Erfahrung gesammelt hat, auch im Bereich Truppenpsychologie einsteigen. Es gibt manchmal auch kleine Funktionen im Stab oder bei Assessments mithelfen können, also für die Selektion von neuen Spezialisten und Spezialistinnen. Das heisst, es gibt auch kleine Zusatzfunktionen.
[51:50]In diesem Fall gibt es auch langfristige Positionen. Habe ich nur einen Studenter-Jöppchen bei euch? Das gibt zivile Stellen, aber es gibt nicht viel. Und die sind aktuell alle besetzt. Das heisst, militärisch kann man relativ lange dabei sein, bis zur Pension freiwillig, wenn man will. Aber zivil gibt es halt nur die Möglichkeit, wenn eine Stelle frei wird. Das heisst, der Psychologiebereich besteht eigentlich nur aus mir als Leiterin Ausbildung, der Leiterin des Care-Teams, der Leiter der Beratung und unser Vorgesetzter Leiter der Psychologie. Wie viele Stellen sind denn das? Das sind vier, vier Stellen eigentlich. Der Chef am PPD ist selber auch Psychologe, aber der hat halt ganz eine andere Funktion. Der führt das ganze Geschäft. Kann ich mir das so vorstellen, dass ihr 100% arbeitet und alle anderen Teilzeiten angestellt sind? Wir haben zwei Leute, die 100% arbeiten und zwei Leute, die 90% arbeiten, jetzt im Psychologiebereich.
[52:51]Wieso ist es denn für Angehörige der Armee nicht möglich, so ein Praktikum zu machen?
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Praktika im Psychologiebereich des Militärs
[52:56]Also wir haben ja zwei Varianten eigentlich für ein Art Praktikum. Einerseits gibt es das zivilen Hochwühlpraktikum. Das ist allen offen. Da muss man auch nicht Schweizer Staatsbürger sein. Das können alle Psychologieabsolventen und Absolventinnen machen. Leider ist es so, dass uns aktuell für das Budget gestrichen worden ist. Das heisst, das können wir aktuell nicht mehr anbieten. Dann haben wir die andere Variante, wo es militärische Unterstützung in Form eines militärischen Ausbildungsdienst, intern sagen wir, eine Art Traineeship leisten kann. Das heisst, das sind Leute, die bei uns Militärdienst leisten, aber eigentlich die Tätigkeiten haben wie in einem Praktikum. Das heisst, vor allem in der Beratung mithelfen, vielleicht auch bei diversen kleineren Projekten mitschaffen. Das ist leider Leuten nicht offen, die schon Militärdienste leisten bzw. Dienstpflichtig sind. Das hat rechtliche Gründe. Das ist der Punkt, das können wir nicht beeinflussen. Das ist einfach so.
[53:58]Was würdest du jetzt diesen Studis für einen Tipp geben, der sich prinzipiell für das Gebiet interessiert, aber sich noch nicht so ganz sicher sind? Es kommt darauf an, für was sie sich interessieren, für ein Trainee oder für den Militärdienst bei uns zu leisten. Kommt mal an einen Infoanlass. Wir bieten monatlich Online-Informationsanlässe an, vor allem für die militärische Funktion bei uns. Da kann man natürlich aber auch Fragen stellen zu diesen Praktika-Trainingships.
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Tipps für interessierte Studierende
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